Die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland hat Millionen von Fans aus der Republik und dem europäischen Ausland begeistert. Oft wird aber unterschätzt, was für ein logistisches Meisterwerk die Organisation darstellt. Wir stellen vor, worauf es wirklich bei der Umsetzung des Fußballturniers ankommt.
Ausgebildete Experten für die fachliche Durchführung
Welchen beruflichen Hintergrund haben die Menschen, die das Großevent des Jahres im Hintergrund vorbereiten? Unter ihnen finden sich Veranstaltungsmanager, Bürokaufleute, Wirtschaftsberater, Hoteliers und dutzende andere Jobs. In den vergangenen Jahren haben sich neue Berufsbilder entwickelt, die ebenfalls tatkräftig bei der Planung unterstützen. Mittlerweile ist etwa der Fußballkaufmann als Lehrberuf entstanden. Dabei handelt es sich um eine Unterform der anerkannten Ausbildung zum Sportkaufmann. Der Fokus liegt auf dem Eventmanagement, Marketing und der Betriebswirtschaftslehre. Insbesondere lernen die zukünftigen Kaufleute, wie Investitionen im Fußball funktionieren, wie Sportevents organisiert werden und wie die Arbeit in Verbänden sowie Vereinen abläuft. Sport- und ernährungswissenschaftliche Aspekte fließen gleichermaßen in die Lehre ein. Aufgrund dieses vielfältigen Fachwissens dürften an der Weichenstellung der diesjährigen EM entsprechend nicht wenige Fußballkaufmänner und -frauen beteiligt gewesen sein. Denn sie erfordert Fachwissen in allen oben erwähnten Themen.
Drei Kernpunkte umfassen die Planung der EM
Das Veranstaltungsmanagement der EM lässt sich in drei Blöcke einteilen: Logistik und Infrastruktur, Sicherheit und Versorgung und Bewirtung. Wodurch zeichnen sich diese aus?
Lenkung von Verkehrs- und Besuchsströmen
Zu Beginn legt der Turnierveranstalter fest, welche Stadien des Gastgeberlands die UEFA-Kriterien erfüllen. In den Statuten ist festgelegt, dass der Gastmannschaft freies Geleit mithilfe der örtlichen Polizei zu leisten und umfassende Sicherheitskontrollen vor dem Einlass durchzuführen sind. Vor der Austragung kümmern sich die Fachexperten mit den städtischen Verwaltungen und Verkehrsverbänden um eine gefahrenlose Anfahrt für die Fans. Beispielsweise wurde die Eintrittskarte vorab zum gültigen Ticket für den Nahverkehr erklärt. Rund um das Stadion helfen Ordner und Einweiser bei der Parkplatzsuche und lenken die Besucherströme auf den richtigen Pfad. Während des Spiels ist ferner der Ablauf vom Einlaufen der Teams über orchestrierte Choreografien bis zur Abreise der Fans minutiös geplant.
Sicherheit in und um das Stadion
Damit im Stadion vom Kommentator bis zum Fan alle in Sicherheit sind, gehören zu jeder Austragung genaue Absprachen der Veranstalter mit Polizei und Politik. Üblich sind Lagebesprechungen, um bei risikoreichen Begegnungen stark verfeindeter Teams schnell eingreifen zu können. Zudem engagieren Sportkaufleute und Veranstaltungsmanager private Sicherheitsdienste. Immer stärker kommt Überwachungstechnologie zum Einsatz. Aufsehenerregende Sicherheitslücken wie der Zwischenfall bei einem Spiel 2021 demonstrieren deren Notwendigkeit. Geschulte Technikexperten observieren das Geschehen mithilfe von Drohnen und werten permanent Überwachungskameras aus. Neben rein technischen Maßnahmen wird die EM-Vorbereitung von zahlreichen Lehrveranstaltungen begleitet. Vor Ort werden etwa Ordner im Konfliktmanagement geschult, um bei drohenden Situationen zu deeskalieren.
Versorgung und Tourismus rund um die EM
Da wir alle essen und trinken möchten, richtet sich der Blick bei der Fußball-EM natürlich auf die Gastronomie und das Hotelgewerbe. Letztere profitiert gerade an den Austragungsorten von den zahlreichen Besuchern. Im Veranstaltungsmanagement werden lange im Voraus öffentliche Events wie Public Viewing geplant. Auch der Tourismus wird im Umfeld des Events explizit gefördert. In den Hotelanlagen stellen sich die Betreiber mit Informationsmaterial, zusätzlichen Kapazitäten und Co. auf die anströmenden Gäste ein.
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