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Geschrieben von Stephan am 13. Oktober 2011

Nachdem sich die englische Hooligan Szene seitenweise in ihren Biografien ausgekotzt hat, wer denn die härtesten Jungs der Insel waren, kommt nun das ins Deutsche übersetzte ‚Mancs on Tour‘ in die Läden. Darin geht es erfreulicherweise nicht mehr um den Massenkrawall und welcher Mob sich immer und überall in Unterzahl gegen bewaffnete Horden grad gemacht hat, sondern um die Manchester United Typen, denen die Auswärtsspiele und Europapokaltrips schon bald nicht mehr genug waren und die auszogen um die Welt zu entdecken. Und das meist nicht ohne ‚geschäftlichen‘ Hintergrund. Mehr oder weniger große Gangster machen sich mit Kleintransportern auf den Weg nach Belgien und Spanien, um Zigaretten zu schmuggeln oder nach Amsterdam, um Stoff ins Mutterland zu bringen. Vieles dreht sich natürlich um Alkohol und Drogen, wie LSD und Ecstasy die Szene veränderten und viele Casuals in der aufstrebenden Rave Szene landeten, aber auch wie einige Jungs dem Heroin verfielen und irgendwann völlig verschwanden.

Eine Rezension von Ingo Braun

Mancs on Tour Der Fußballbezug der Jungs liest sich nur zwischen den Zeilen, da sich vordergründig alles um die Reise- und Geschäftsgebaren der Lads dreht. Da sind einige abstruse und schier unglaubliche Stories enthalten und es ist schon krass zu lesen, wie schnell jemand aufsteigen kann und wie viel schneller man auch wieder abstürzen kann. Die Tommies waren wirklich überall unterwegs. Europa, Australien, Thailand, Marokko, Nordamerika, kaum ein Flecken Erde in dem sich die Jungs nicht breit gemacht hätten, um ihre Geschäfte zu organisieren. Besonders interessant waren für mich das Leben und Arbeiten auf dem Kibbuz in Israel, die Road Trips durch die USA oder wie die ICF und andere Fußballmobs die kanarischen Inseln und die spanische Mittelmeerküste unter ihre Kontrolle brachten, zumindest was die Clubszene und den Schmuggel anging.

Das Thema Casual Mode wird auch kurz angerissen und Autor Ian Hough hält fest, dass die Engländer auf den Kontinent zogen, um sich die französische, italienische oder auch deutsche Designer-Kleidung auf die Insel zu holen, um diese dann dort zum Casual Stil weiter zu entwickeln, für den sie später von vielen Kontinentaleuropäern beneidet wurden. Und einige Jungs verdienten gar nicht schlecht, in dem sie z.B. in Thailand gefälschte Markenpolos einkauften um diese über eine bekannte Internetplattform zum Verkauf anzubieten. Aber das ist nur eine der vielfältigen Methoden, wie es die Jungs zu etwas Kohle brachten, die sie meist gleich wieder in Stoff und wilde Partys umsetzten.

Die meisten Stories drehen sich um die Zeit von Anfang der 80er bis in die Mitte der 90er Jahre, aber es wird auch oft genug reflektiert, was später aus den Jungs geworden ist und wer auch heute noch aktiv ist. Wer auf ‚Real Crime‘-Reisegeschichten mit leichtem Fußballbezug steht, findet in ‚Mancs on Tour‘ eine wirklich unterhaltsame Lektüre.

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