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Geschrieben von Stephan am 18. Oktober 2017

Für den deutschen Fußball-Fan ist die aktuelle Saison 2017/18 hart. Zumindest wenn dieser seiner Leidenschaft nicht im Stadion sondern vor dem TV-Gerät frönt. Denn in der neuen Spielzeit wurden die Übertragungsrechte gesplittet und in verschiedenen Paketen an die unterschiedlichen Pay- und Free-TV-Anbieter verkauft. Also folge gibt es nun nicht mehr alle Spiele und Tore bei Sky. Der bisherige Rechteinhaber hat daher bereits seine bekannte Werbung angepasst.

Livespiele gibt es jedoch wie in der Vergangenheit nur im Pay-TV. Ausnahme sind dabei das Saisoneröffnungsspiel sowie der Rückrundenstart. Diese beiden Partien werden im ZDF zu sehen sein. 266 Spiele, die alle an den Wochenenden zur Austragung kommen(ausgenommen werden jedoch fünf Partien die sonntags um 13.30 Uhr angepfiffen werden), laufen in gewohnter Manier bei Sky. Die Münchner bieten ihren Kunden dabei weiterhin die Konferenz, Vor- und Nachberichte sowie Zusammenfassungen mit Highlights und Interviews.

Eurosport mischt mit bei den Übertragungen

Das Paket aus den restlichen 40 Partien sowie dem Supercup-Finale und den beiden Relegationsspielen zwischen erster und zweiter Bundesliga hat sich die US-Gruppe Discovery gesichert, die auf dem deutschen Markt unter anderem mit Eurosport präsent ist. Dieses Rechtepaket beinhaltet alle Freitagsspiele sowie fünf Sonntagspartien die bereits zur neuen Anstoßzeit um 13.30 Uhr angepfiffen werden sowie fünf Montagspartien (20.30 Uhr). Für die Übertragung wurden dazu Marco Hagemann und Matthias Stach als Kommentatoren sowie Jan Henkel als Moderator und Matthias Sammer als Experte verpflichtet. „Wir werden hier bei Eurosport ein richtig gutes Programm präsentieren. Zusammen mit Jan Henkel möchte ich, bzw. wollen wir fachlich kompetent, unterhaltsam und dazu mit vielen Einblicken in die ‚Seele‘ einer Mannschaft und in das, was bei und hinter einem Team passiert von der Bundesliga berichten. Ich habe so vieles im Fußball erleben, erreichen und erlernen dürfen – das alles werde ich bei Eurosport einbringen“, erklärte hierzu der Ex-Nationalspieler nach seiner Verpflichtung.

Etwas kompliziert stellt sich der Empfangsweg bei Eurosport dar. Dies geht zum Einen über das HD+Sender-Paket, welches mit dem zusätzlichen Eurosport-Paket für 10,75 Euro im Monat zu haben wäre. Neben Eurosport mit dem Zugang zum Eurosport-Player beinhaltet dieses Paket dann 23 private und 50 frei empfangbare Sender in HD+ Qualität. Weiterhin kann der Sender auch über Amazon gestreamt werden. Der Eurosport Player kostet dort 4,99 Euro im Monat. Dabei ist jedoch eine kostenpflichtige Prime-Mitgliedschaft zwingend notwendig. Amazon Prime bietet dann aber zusätzlich alle Spiele der ersten und zweiten Bundesliga als Audiostream.

Manche Sportwettenanbieter bieten ebenfalls Live-Wetten an, wo dann Wettfreunde auch die Bundesliga im Live Stream verfolgen können. Jedoch gilt hier oft die Voraussetzung, eine Wette zu platzieren. Wer anderweitig sein Glück versuchen möchte, kann dies zum Beispiel mit dem Jungle Books-Einzahlungsbonus versuchen.

Sky selbst, die neben ihrem Anteil an Erstligaspielen auch alle Zweitligapartien in voller Länge zeigen, ist auch weiterhin über die bekannten Kanäle mit den entsprechenden Empfangsgeräten verfügbar. Das Bundesliga-Paket kostet dort derzeit 19,99 Euro im Monat.

Sport1 verliert das Montagsspiel der zweiten Bundesliga

Leichte Veränderungen gibt es auch in der zweiten Liga. Das Montagsspiel ist nun nicht mehr im Free-TV bei Sport1 sondern künftig nur noch bei Sky zu sehen. Ansonsten bleibt alles beim Alten, also bei Sky. Die Champions-League wird es ab dieser Spielzeit nicht mehr im ZDF zu sehen geben, sondern die Spiele werden künftig ausschließlich unter Sky und dem Streaming-Dienst DAZN aufgeteilt. Und dann mischt künftig auch RTL bei der TV-Übertragung wieder mit. Dies betrifft jedoch nur die Europa League, die sich die Kölner mit Sky teilen.

Was bleibt da noch fürs Free-TV übrig? Nichts. Naja, fast nichts. Ohne Kosten gibt es nur noch das Saisoneröffnungsspiel, den Rückrundenstart, die ausgewählten Europa-League-Spiele bei RTL sowie neun DFB-Pokalspiele (inklusive des Finales in Berlin) zu sehen. Dazu kommen die Zusammenfassungen am Samstagabend in der Sportschau sowie im ZDF Sportstudio. Sonntags fassen ARD und Sport1 die Geschehnisse auf den Plätzen zusammen.

Und auch vor der dritten Liga machen die Veränderungen nicht halt. Künftig wird nämlich die Telekom alle Spiele dieser Spielklasse über den Dienst ‚Entertain TV‘ streamen. Die dritten Programme zeigen jedoch wie gewohnt zwei bis drei Partien pro Spieltag, insgesamt 86 pro Saison. Zudem wird den Fans auch die Zusammenfassung am Samstagabend in der Sportschau erhalten bleiben. Die Relegation zwischen der zweiten und dritten Liga gehört jedoch zum Paket von Eurosport.

Über eine Milliarde Euro an TV-Einnahmen

Ganz schön kompliziert die neue Fußball-TV-Welt. Da stellt sich die Frage nach dem Warum. Diese ist dann aber doch sehr leicht zu beantworten. In der vergangenen Saison wurden 680 Millionen Euro unter den Bundesligisten aufgeteilt. Mit der neuen Rechte-Verteilung werden es künftig 1,16 Milliarden Euro sein. Dabei beruht die Verteilung der Gelder auf vier Säulen, die die sportlichen Erfolge der vergangenen fünf Jahre (70 Prozent Gewichtung), den aktuellen Wettbewerb (23 Prozent), die Nachhaltigkeit sowie die Nachwuchsabreit (zusammen 7 Prozent) beinhalten. Laut einer Berechnung des ‚Kickers‘ wäre danach der deutsche Rekordmeister FC Bayern München auch beim Kasse machen ganz oben dabei. Statt bisher 41,1 Millionen Euro würden die Bayern künftig 99,1 Millionen Euro erhalten. Dahinter folgen Borussia Dortmund (89,3 Millionen Euro), der FC Schalke 04 (78,6), Bayer Leverkusen (78,4), Borussia Mönchengladbach (69,5) sowie der VfL Wolfsburg (69,5). Lohnen tut es sich auch für die beiden Aufsteiger. Der VfB Stuttgart (bisher 11,3 Millionen Euro) und Hannover 96 (bisher 11,9 Millionen Euro) räumen künftig über 30 Millionen Euro für eine Spielzeit ab. Summen die vor 25 Jahren noch undenkbar waren. Damals erhielten alle Bundesligisten nur jeweils 790.000 D-Mark für eine Spielzeit.

Entscheidend wird in Zukunft sein, ob es gelingt, das Geld nicht nur auf die Konten von Spielern und deren Beratern zu transferieren, sondern auch die sportliche Qualität zu steigern. Dazu werden zum Beispiel an fast allen Bundesligastandorten die Trainingsbedingungen und die Nachwuchsförderung verbessert. Vorneweg geht dabei wieder einmal der FC Bayern, der gerade den 70 Millionen Euro teuren ‚FC Bayern Campus‘ in Betrieb genommen hat. „Dieser Campus soll ein weiteres Fundament für die Zukunft des FC Bayern sein, ein weiteres Markenzeichen unseres Klubs. Mit geschicktem Taktieren will der FC Bayern in diesem Nachwuchsleistungszentrum Talente noch besser ausbilden als zuvor am Trainingsgelände an der Säbener Straße, das aus allen Nähten platzte. Der neue FC Bayern soll auch eine Antwort auf den aktuellen Transferwahnsinn und die Gehälterexplosion sein“, nannte Bayern-Präsident Uli Hoeneß die Gründe für den Bau, der auf 30 Hektaren unter anderem acht Fußballfelder, eine Sporthalle, ein kleines Stadion sowie ein Internat mit 35 Appartements umfasst.

Auch in der dritten Liga wird es künftig mehr Geld zu verdienen geben. „Durch die TV-Verträge und den Ligasponsor werden ab 2018/19 statt rund 700.000 Euro knapp 1,2 Millionen an jeden Verein ausgeschüttet“, erklärte hierzu DFB-Präsident Reinhard Grindel. Wobei auch das nicht verhindern dürfte, dass die Schere zwischen den einzelnen Ligen immer weiter auseinander geht.

Bei diesem ganzen Durcheinander dürfte es wahrscheinlich eh das Beste sein, auf Fußball-Lektüre zurück zu greifen. Die aktuellen Neuerscheinungen sind immer in unserer kleinen Buchhandlung zu finden.

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