Die Geschichte, wie Jan Küpper mit acht Jahren zum Fußball-Fan wird, kommt sicher vielen bekannt vor. Seine ältere Schwester zeigt ihm ihr Panini-Sammelalbum und voller Begeisterung auch den damals noch jungen Rudi Völler (wir schreiben das Jahr 1985), in Diensten des SV Werder Bremen. Der erscheint dem kleinen Jan ganz sympathisch, hinzu kommt noch ein Besuch des Weserstadions mit Vater (einem Bayern-Fan…) und Schwester – und fertig ist der Werder-Fan!
Im Alter von 34 Jahren schon eine Biographie zu veröffentlichen, ist heute nichts Ungewöhnliches mehr. Im Fall der ehemaligen Nationalspielerin Steffi Jones scheint das sogar zwingend nötig zu sein, denn ihr bisheriges Leben bot eigentlich genug Stoff für zwei Bücher. Das liegt allerdings weniger an ihrer außergewöhnlichen Karriere, sondern viel mehr an ihrer bewegten Familiengeschichte.
„Was sich jeder Fußballanhänger zu seinem Verein wünscht – viele lustige Anekdoten, kuriose Dinge und geheime Ereignisse zu erfahren – gelingt hier erstmals“, verrät uns die Rückseite des Buchs ‚Eintracht intim’. Versprechungen dieser Art zieren viele Fußballbücher, doch wirklich halten können das nur die wenigsten. Umso mehr überrascht es, dass es Autor Jörg Heinisch tatsächlich gelungen ist sämtliche Erwartungen des Lesers mit seinen zum Teil unglaublichen Stories zu übertreffen.
Das Schlechteste am ganzen Heft ist der letzte Absatz des Vorworts, in dem folgendes geschrieben steht: „Abschließend noch die Info, dass ‚Im Zeichen des Brustrings’ erst in einem Jahr erscheinen wird, da sich die Macher nach den Strapazen der letzten Jahre eine kleine schöpferische Pause gönnen werden.“
Schade, denn in Heft Nummer zehn steckt so viel Gutes, dass man kaum dazu bereit ist, so lange auf die nächste Ausgabe zu warten. Schon der Historienbericht vom Spiel Napoli vs. VfB Stuttgart sollte jedem jungen Fan den blanken Neid ins Gesicht treiben.
Hardcore-Soziophaten aufgehorcht! Aus Liverpools düsterem Nebel hat sich ein Buch ins gute, alte Germany aufgemacht: The Boys from the Mersey. Der Autor nennt sich Nicholas Allt. Ein rechter Schlingel ist’s, ein wahrer Fußballbösewicht. Ein Scarfer, wie sich die harten Purschen von Englands schmutziger Küste nennen.
„Und überhaupt, ich wollte nicht noch ein weiteres Saturday Kid werden, wie The Jam später sangen. Du weißt schon: Arbeit von neun bis fünf, montags bis freitags, und dann jeden Samstag ins Wettbüro oder Klamotten kaufen gehen, um nachmittags den vorbeischlendernden Sharons oder Traceys hinterherzstarren und sich schließlich abends vollaufen zu lassen, dabei bemüht, den gleichen Sharons oder Traceys nachzustellen, in der Hoffnung auf eine Portion nackter Titten nachts um halb vier.“